Human, Nature! - DENIS WALTER

DENIS WALTER
KÜNSTLER
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HUMAN, NATURE!

Der Mensch tritt der Natur mit seinem technischen Geschick und Bewusstsein als Gestalter und Veränderer gegenüber. Trotzdem bleibt er als Lebewesen ein integrierter Bestandteil der Natur (1). Wie einst von Alexander von Humboldt treffend festgehalten: "Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben." Dieses Zitat unterstreicht die Bedeutung, die Welt aktiv zu erleben, um ein tieferes Verständnis und eine intensivere Verbundenheit zu entwickeln. Es bildet das Fundament für motiviertes Umwelthandeln (2). Die Portraits, welche die Botschaft der untrennbaren Verbindung zwischen Mensch und Natur vermitteln, reflektieren zudem Humboldts Idee, dass wir unabdingbarer Teil dieses lebendigen Kosmos sind. Sie ermuntern dazu, über unseren Umgang mit der Umwelt nachzudenken. Die Fotografien sind mit Sorgfalt komponiert und Exzerpte aus Interviews mit den Modellen unterstreichen ihre Botschaft. Die von den Modellen getragenen Pflanzen variieren von zarten Blumen bis hin zu stacheligen Gewächsen und symbolisieren somit die Diversität der Natur.
Letztendlich legt die Natur den Grundstein für unsere Existenz. Ein zentrales Ökosystem, das in politischen Diskussionen durch den Klimawandel und dessen Auswirkungen in den Fokus rückt, ist der Wald. Doch diese Betrachtung führt uns zu einem genaueren Blick auf die Herausforderungen, denen unsere Wälder gegenüberstehen. In Deutschland bedeckt ein Drittel der gesamten Landesfläche Waldgebiete, die nicht nur von ökologischer Bedeutung sind, sondern auch als Symbol und Mythos gelten. Der Wald ist Träger von zahlreichen Erzählungen, die sich um seine majestätische Präsenz ranken. Naturnahe Waldökosysteme spielen eine entscheidende Rolle als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze. Zudem dienen sie dem Menschen als Rückzugsort zur Erholung. Studien zeigen, dass Menschen in grünen Umgebungen, wie Wäldern, tendenziell weniger unter Zivilisationskrankheiten und Depressionen leiden (3). Doch trotz seiner Bedeutung für Mensch und Umwelt stehen unsere Wälder vor Herausforderungen. Die alarmierende Realität ist, dass vier von fünf Bäumen in unseren Wäldern geschädigt sind (4). Diese Schädigungen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, nicht nur die Umwelt im Allgemeinen, sondern speziell unsere Wälder vor den Auswirkungen des Klimawandels, Wetterextremen und Dürre zu schützen. Der Schutz und Aufbau von Wäldern ist von essenzieller Bedeutung, da sie eine Schlüsselrolle im Klimaschutz und der Erhaltung der Artenvielfalt spielen.
EMEL AYDOĞDU: “Meine erste Naturerfahrung war der Garten meiner Oma. Dort gab es Granatäpfel, Feigen, Äpfel und Trauben und die schönste Blume auf der Wiese, war die leuchtende Mohnblume.“
FREIGEFYHL: „In der Natur kann ich meine Batterien aufladen und mich dem manchmal zu lebendigen Alltag entziehen. Darüber hinaus beziehe ich sehr viel Inspiration für meine Kompositionen aus der Natur. Im Wald ist die Luft frischer und die Geräuschkulisse angenehmer als in der Stadt. Ein Waldspaziergang tut immer gut.“
PAULA DOBRINSKI: "Für mich ist es von großer Bedeutung, Zeit in der Natur zu verbringen, um meine Verbindung zu ihr nicht zu verlieren. Auf diese Weise kann ich weiterhin einfühlsam mit ihr interagieren und ihren Wert für die Menschheit zu schätzen wissen. Wenn ich in meinem eigenen Tempo durch den Wald spaziere, sind es das Spiel von Licht und Farben, die mir Wohlbefinden schenken."
OLIVER SCHÄFER: „Mit 15 Jahren begann ich damit, einen Garten anzulegen und bin selbst mit ihm gewachsen. Es erdet mich, wenn ich Zeit in meinem Garten verbringe, ich kann dort neue Energie tanken und ich bekomme neue Inspiration für meine kreative Arbeit. Ich glaube, sobald man wirklich in Berührung mit der Natur kommt, kann und wird man sie besser verstehen.“
DUYGU OGUR: „Ich bin gerne in der Natur. Wenn ich in den Wald gehe, habe ich das Gefühl, ich werde wahrgenommen und der Boden, jedes Lebewesen und auch die Luft, die ich mit ihnen teile, wird eins mit mir.“
ANUSCH KHANSAI-KOZIOROWSKI: “Im Einklang mit der Natur zu sein gibt mir Kraft. Zeit in der Natur zu verbringen erdet mich. So fühle ich mich gestärkt für Herausforderungen, die im urbanen modernen Leben auf einen einwirken.“
MARTINA MACKOWSKI: „In der Natur kann ich Kraft auftanken und Ruhe finden. Ich genieße es, Zeit im Wald zu verbringen, und liebe die Geräusche, die Vogelgesänge und das Rascheln der Blätter.“
PETRA EMMA: „Je weiter der Blick, desto großartiger meine Verbundenheit mit der Natur. Es gibt einen Eintrag meines Vaters in mein Poesiealbum: 'Ein Baum mit tiefen Wurzeln fürchtet den Wind nicht!' Dieser Spruch begleitet mich durch mein Leben und gibt mir Halt!“
MASSIMO BUONERBA: „Die oft unerkannte Schönheit der Natur entfesselt meine Neugier und treibt mich an, die Vielfalt dieser Welt zu erkunden, zu schützen und zu teilen.“
1. Naturverständnis des Wechselwirkungsgefüges zwischen Mensch und Natur durch die Identifikation mit einer selbst zu gestaltenden Natur. / vgl. Kattmann, U. (1997). Der Mensch in der Natur. Die Doppelrolle des Menschen als Schlüssel für Tier- und Umweltethik. Wahrnehmen der Doppelrolle des Menschen. Ethik und Sozialwissenschaften, 8(2), 123-131 u. 8(2), 186-194.
2. Grundlegend für Umweltbildung und motiviertes Umwelthandeln sind die Naturverständnisse und die Naturerfahrung. / vgl. Gropengießer, H.; Harms, U. & Kattmann, U. (Hrsg.). (2013). Fachdidaktik Biologie. Hallbergmoss: Aulis Verlag.
3. vgl. Maas, J., Verheij, R. A., Vries, S. de, Spreeuwenberg, P. & Schellevis, F. G. (2009). Morbidity is related to a green living environment. Journal of Epidemiology and Community Health, 63, 967-973.
4. vgl. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Referat 515 – Nachhaltige Waldbewirtschaftung (Hrsg.). (2022). Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2021. Bonn: BMEL.
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