SELBSTPORTRAIT
Im Kontrast zur Maschinerie, die typischerweise hinter den Kulissen eines Fotoshootings für ein Fotomodell wartet, habe ich mich bei diesen Aufnahmen bewusst auf einfache Mittel beschränkt und den Selbstauslöser meiner Kamera genutzt, um Bilder zu kreieren und mich selbst herauszufordern.
Meine Begeisterung für die Arbeit hinter der Kamera entdeckte ich im Verlauf meines Studiums der Kulturwissenschaften. Besonders Veranstaltungen wie "Experimentalfilm" und "Genre Studies" zogen mich in ihren Bann, schulten mein Auge und ich erkannte mein kreatives Potential. Doch der Beginn meiner Freude am kreativen Handwerk reicht bereits in meine Kindheit zurück. Ich erinnere mich gerne daran, wie ich oft auf dem großen Arbeitstisch meines Großvaters saß, der als Schneidermeister arbeitete. Ich war begeistert, wenn ich mit Kreide auf Stoffen malen durfte und bewunderte die individuellen Auftragsarbeiten. Während meines Studiums arbeitete ich gelegentlich als Foto- und Laufstegmodell. Modenschauen haben mir viel Spaß bereitet, doch vor der Kamera fühlte ich mich nicht so wohl. Es war ein lukrativer Nebenjob und eine gute Möglichkeit, sich mit dem Medium Fotografie auseinanderzusetzen. Gesehen habe ich mich viel mehr als Künstler und Liebhaber der Fotografie. Durch ein "Go-See" ergab sich jedoch eine vielversprechende Chance für mich. Ich lernte eine junge Modedesignerin kennen, die mich für ihre Laufstegshows buchte und später, nach Sichtung meiner Entwürfe, auch für die Gestaltung des Corporate Designs, Einladungsflyer und Aufnäher ihres Labels engagierte. Dank dieser Arbeit hatte ich die Möglichkeit, zahlreiche Veranstaltungen der Modebranche zu besuchen, darunter auch die renommierte Stoffmesse "Premiere Vision" in Paris.