HUMAN, NATURE!
Der Mensch hat die einzigartige Fähigkeit, die Natur mit technischem Geschick und Bewusstsein zu gestalten. Doch trotz seiner Rolle als Gestalter bleibt er ein untrennbarer Teil des natürlichen Systems, auf das er angewiesen ist. Alexander von Humboldt, einer der einflussreichsten Naturforscher, brachte diese Verbundenheit auf den Punkt. Sein Zitat erinnert uns daran, die Natur bewusst zu erleben und wertzuschätzen, um ein tieferes Verständnis und eine intensivere Verbindung zu entwickeln – Grundpfeiler für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt.
„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.“– Alexander von Humboldt
Diese Botschaft spiegelt sich in den Porträts wider. Jedes Bild erzählt von der unauflöslichen Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die abgebildeten Personen tragen Pflanzen – von zarten Blumen bis hin zu robusten, stacheligen Gewächsen – als Zeichen für die Vielfalt der Natur und die Notwendigkeit, sie in ihrer Gesamtheit zu schützen. Gleichzeitig verkörpern die Modelle auch die Vielfalt der menschlichen Hintergründe und Perspektiven, wodurch eine universelle Verbundenheit mit der Natur zum Ausdruck kommt – eine Verbindung, die über kulturelle und persönliche Unterschiede hinausgeht. Begleitende Auszüge aus Interviews geben Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Modelle und verstärken die Botschaft dieser lebendigen Verbindung.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den vielfältigen Ökosystemen, die uns umgeben und das Gleichgewicht unseres Lebensraumes beeinflussen. Ein prägnantes Beispiel ist der Wald, der in Deutschland etwa ein Drittel der Landesfläche bedeckt. Wälder bieten Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und sind zugleich Orte der Ruhe und Erholung für uns Menschen. Forschungen zeigen, dass Aufenthalte in grünen Umgebungen wie Wäldern eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben – sie senken Stress und helfen, Zivilisationskrankheiten entgegenzuwirken. Doch die Natur steht weltweit vor großen Herausforderungen. Klimawandel, Wetterextreme und Dürre setzen ihr zu und machen den Schutz unseres natürlichen Umfelds notwendiger denn je. Wenn wir die Natur als integralen Bestandteil unseres Lebens anerkennen und sie bewusst erleben, können wir einen wichtigen Beitrag zu ihrem Erhalt leisten.
SARAH KNAPPIK: „Bäume zu pflanzen ist für mich etwas ganz Besonderes. Es ist ein wunderschönes Gefühl zu sehen, dass etwas wächst, das länger auf der Erde bleibt als man selbst. Ich gebe der Natur gerne etwas zurück, weil ich sie liebe und sie mir sehr viel Kraft gibt.“
VEIT ALEX: „Die Natur war für mich schon immer ein Rückzugsort und ein sicherer Raum. In meiner Jugend, als ich viel mit Mobbing zu kämpfen hatte, fand ich Frieden in den Wäldern rund um mein Internat. Während andere sich allein fühlen würden, konnte ich dort Abstand gewinnen und zu mir selbst finden.“
MARK HOFFMANN: „Im Frühling und Sommer bin ich besonders gerne draußen. Ich mag die längeren Tage, das wärmer werdende Wetter und das Blühen der Natur. Der intensive Duft, der nach einem Sommerregen entsteht, begeistert mich immer wieder.“
MASSIMO BUONERBA: „Die oft unerkannte Schönheit der Natur entfesselt meine Neugier und treibt mich an, die Vielfalt dieser Welt zu erkunden, zu schützen und zu teilen.“
PETRA EMMA: „Je weiter der Blick, desto großartiger meine Verbundenheit mit der Natur. Es gibt einen Eintrag meines Vaters in mein Poesiealbum: 'Ein Baum mit tiefen Wurzeln fürchtet den Wind nicht!' Dieser Spruch begleitet mich durch mein Leben und gibt mir Halt!“
MARTINA MACKOWSKI: „In der Natur kann ich Kraft auftanken und Ruhe finden. Ich genieße es, Zeit im Wald zu verbringen, und liebe die Geräusche, die Vogelgesänge und das Rascheln der Blätter.“
ANUSCH KHANSAI-KOZIOROWSKI: “Im Einklang mit der Natur zu sein, gibt mir Kraft. Zeit in der Natur zu verbringen, erdet mich. So fühle ich mich gestärkt für Herausforderungen, die im urbanen modernen Leben auf einen einwirken.“
DUYGU OGUR: „Ich bin gerne in der Natur. Wenn ich in den Wald gehe, habe ich das Gefühl, ich werde wahrgenommen und der Boden, jedes Lebewesen und auch die Luft, die ich mit ihnen teile, wird eins mit mir.“
OLIVER SCHÄFER: „Mit 15 Jahren begann ich damit, einen Garten anzulegen und bin selbst mit ihm gewachsen. Es erdet mich, wenn ich Zeit in meinem Garten verbringe, ich kann dort neue Energie tanken und ich bekomme neue Inspiration für meine kreative Arbeit. Ich glaube, sobald man wirklich in Berührung mit der Natur kommt, kann und wird man sie besser verstehen.“
PAULA DOBRINSKI: "Für mich ist es von großer Bedeutung, Zeit in der Natur zu verbringen, um meine Verbindung zu ihr nicht zu verlieren. Auf diese Weise kann ich weiterhin einfühlsam mit ihr interagieren und ihren Wert für die Menschheit zu schätzen wissen. Wenn ich in meinem eigenen Tempo durch den Wald spaziere, sind es das Spiel von Licht und Farben, die mir Wohlbefinden schenken."
FREIGEFYHL: „In der Natur kann ich meine Batterien aufladen und mich dem manchmal zu lebendigen Alltag entziehen. Darüber hinaus beziehe ich sehr viel Inspiration für meine Kompositionen aus der Natur. Im Wald ist die Luft frischer und die Geräuschkulisse angenehmer als in der Stadt. Ein Waldspaziergang tut immer gut.“
EMEL AYDOĞDU: “Meine erste Naturerfahrung war der Garten meiner Oma. Dort gab es Granatäpfel, Feigen, Äpfel und Trauben und die schönste Blume auf der Wiese, war die leuchtende Mohnblume.“
Quellen:
1. Naturverständnis des Wechselwirkungsgefüges zwischen Mensch und Natur durch die Identifikation mit einer selbst zu gestaltenden Natur. / vgl. Kattmann, U. (1997). Der Mensch in der Natur. Die Doppelrolle des Menschen als Schlüssel für Tier- und Umweltethik. Wahrnehmen der Doppelrolle des Menschen. Ethik und Sozialwissenschaften, 8(2), 123-131 u. 8(2), 186-194.
2. Grundlegend für Umweltbildung und motiviertes Umwelthandeln sind die Naturverständnisse und die Naturerfahrung. / vgl. Gropengießer, H.; Harms, U. & Kattmann, U. (Hrsg.). (2013). Fachdidaktik Biologie. Hallbergmoss: Aulis Verlag.
3. vgl. Maas, J., Verheij, R. A., Vries, S. de, Spreeuwenberg, P. & Schellevis, F. G. (2009). Morbidity is related to a green living environment. Journal of Epidemiology and Community Health, 63, 967-973.
4. vgl. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Referat 515 – Nachhaltige Waldbewirtschaftung (Hrsg.). (2022). Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2021. Bonn: BMEL.